Zitat aus dem Blogbeitrag von Lorenzo Ravagli.
Weitergeleitet von Urs Weth
"Esfeld ließ sich in seinem NZZ-Artikel auch über den »Mechanismus« aus, der dem Abgleiten in den neuen Totalitarismus den Weg bereite: es ist jener der »Externalitäten«. Äußere Herausforderungen – seien es herbeigeredete Kriege, Jahrhundertseuchen oder Klimakatastrophen – werden benutzt, um einen Notstand zu postulieren, der außergewöhnliche Maßnahmen rechtfertigt. Motor der Zustimmung zu diesen Maßnahmen ist die durch Propaganda erzeugte Angst der Bevölkerung. Wer Angst vor einem Krieg hat, stimmt jeder Einschränkung seiner persönlichen Freiheit zu, wer Angst vor der Pest hat, unterwirft sich jeder verordneten Maßnahme, sei sie auch nur symbolisch und in Wahrheit ein Placebo. Da all diese Maßnahmen im höchsten Grade moralisch aufgeladen werden, und jeder, der ihnen widerspricht oder zuwiderhandelt automatisch das Verdikt auf sich zieht, böse zu sein, ist die rationale Abwägung von Kosten und Nutzen, die vernunftbasierte Risiken- und Folgenabschätzung außer Kraft gesetzt. Werden die externen Bedrohungen unbestimmt und weit genug gefasst, ist jede denkbare Form menschlichen Handelns betroffen. Jeder menschliche Kontakt stellt eine potentielle Bedrohung der Gesundheit anderer dar, jede mit Energieverbrauch verbundene Handlung (also jede Art von Handlung) eine Bedrohung des Klimas und damit der Lebensmöglichkeiten künftiger Generationen. Aufgrund des Postulats solcher Pauschalbedrohungen gerät das einzelne Individuum unter Beweiszwang, es muss für jede seiner Handlungen den Nachweis erbringen, dass sie das Ausmaß der behaupteten Bedrohung nicht vermehrt. »So stellt man alle Menschen unter den Generalverdacht, letztlich mit allem, was sie tun, andere schädigen zu können. Von diesem Generalverdacht können sich die Menschen nur dadurch befreien, dass sie ein Zertifikat erwerben, durch das sie sich reinwaschen – wie einen Impfpass oder generell einen sozialen Pass«, schrieb Esfeld."
Kommentar schreiben