‘One Health’ ist ein wissenschaftlicher Begriff (Geistesleben), der von Unterorganisationen der UNO (WHO, …) jedoch politisiert wird (Rechtsleben), sodass im Einzelfall aus solchen politisierten Begriffen – wie in der Corona-Krise – weltweite Gesundheitsvorschriften (International Health Regulations/WHO) erlassen und umgesetzt werden, welche jedoch das Recht des Individuums auf seinen eigenen Körper und die Bestimmung über seine Individualgesundheit – in freier Abstimmung mit seinen Mitmenschen – in der Tat auf vielen Ebenen ausgelöscht hat und bei nächster Gelegenheit (rechtlich) wieder auslöschen muss. Die Goetheanum-Leitung unterbindet in ihrer WHO/One-Health-Kooperation gegenwärtig die Erkenntnis der dreigegliederten Trennung von (siehe oben) Geistesleben und Rechtsleben und fördert so Anti-Dreigliederung (1) vertritt also eine Anti-Anthroposophie. – Siehe auch die Beiträge von Thomas Heck, Martin Barkhoff und Eduard Willareth in dieser Ausgabe. (Ein Nachrichtenblatt Dez. 2022)
Der wissenschaftliche One-Health-Begriff schaut Gesundheit von Umwelt, Tier und Mensch zusammen und leitet daraus einen einheitlichen Gesundheitsbegriff für alle irdischen Geschöpfe und Wesen ab. Da in dieser umfassenden Einheitlichkeit für die wissenschaftlich wie sozial notwendige Differenzierung des Menschen als Individualwesen kein Platz ist, werden nicht nur die Gruppenwesen der Tiere usw., sondern auch der Mensch als Gruppenwesen einer vereinheitlichenden Perspektive unterworfen.
UNO/WHO und deren One-Health-Partner definieren daher die Individualgesundheit als gesundheitsschädlichen Egoismus (Impfzögerlichkeit als eine der 10 grössten Bedrohungen der Welt-Gesundheit, usw. s. KERNPUNKTE No. 8/2021 und No. 7/2022- (2)) – also diametral entgegengesetzt zu einem geistgegründeten Individualitätsbegriff, womit der anthroposophische Ansatz im Keim vernichtet ist. Selbstverständlich ist es nicht möglich, Anthroposophie mit einem diese vernichtenden Ansatz kooperativ (als «Angebot/Beitrag» wie G. Soldner/Goetheanumleitung betont) zu verbinden – vielmehr muss man in die Auseinandersetzung gehen: also Kooperation auf Augenhöhe mit der Forderung voller Autonomie für den eigenen Beitrag aus Anthroposophie.
Die Goetheanum-Leitung hat demgegenüber also die Aufgabe, Anthroposophie zu vertreten und daher in ihren Kooperationsbestrebungen mit der UNO/WHO entschieden die Entpolitisierung der Gesundheit und die Sicherung der ethischen Individualverantwortung in der Gesundheit vollgültig einzufordern – was sie gegenwärtig nicht tut. – Die Goetheanum-Leitung hat ausserdem in ihren Kooperationsbestrebungen mit den Unterorganisationen der UNO (WHO usw.) die vollgültige Forderung nach der Trennung von Geistesleben (wissenschaftliche Ansichten usw.) vom Rechtsleben (deren Politisierung) und die Wiedereinführung der offenen wissenschaftlichen Auseinandersetzung zu vertreten – was sie nicht nur nicht tut, sondern sie auch den Mitgliedern der AAG verweigert (siehe ENB 14, 17, 22, 23/2022) und sich somit offen gegen die Verwirklichung der Anthroposophie sowohl auf Ebene der Wissenschaftlichkeit als auch des sozialen Lebens stellt.
Die Vertretung einer Anti-Anthroposophie durch die Goetheanum-Leitung muss zunächst klar durchschaut werden. Eine Förderung dieser Haltung ist zu überprüfen – jeder, der in der Verantwortung für Anthroposophie steht, ist hier unmittelbar gefordert.
Da alle bisherigen Bemühungen einer Verständigung ausgeschlagen worden sind (siehe die oben erwähnten ENB-Quellen), bleiben nur Mittel wie: Entzug der Mitglieds- und anderer Beiträge, Anträge auf der kommenden Generalversammlung und unabhängige Initiativen für Anthroposophie.
Helfen Sie dabei mit allen Mitteln! – Es ist ganz ausgeschlossen, dass Einzelne hier alleine etwas bewirken können.
Roland Tüscher
( → Kontaktdaten siehe unten)
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PS – Die hier verwendeten Begriffe von Vereinheitlichung und Differenzierung, sowie die sich dazwischen findende Mitte haben einen wesenhaften Hintergrund, der weiter vertieft werden kann: Vereinheitlichung ohne Differenzierung ist Prinzip Luzifers. Differenzierung ohne Einheitlichkeit ist Prinzip Ahrimans. Die blosse Mischung beider Elemente entspricht einer Zusammenarbeit zwischen Luzifer und Ahriman (GA 191, 15.11.1919). Eine Steigerung der Polaritäten von Einheitlichkeit und Differenzierung, welche beide in lebendiger Durchdringung zu ihrem Recht und zu ihrem spezifischen Ausdruck in einem Dritten in der Mitte kommen lässt, ist dasjenige, was als Anthroposophie zu vertreten ist. Bezüglich der Gesundheit liegt das in der Richtung, dass zwischen einer Gesundheit für alle (one Health) und einem Gesundheitsegoismus eines jeden gegen jeden zu unterscheiden und die Extreme zu überwinden sind: Ethisch! Nicht ego-ethisch, nicht kollektiv-ethisch, sondern erkennend, wie das wahre Individuell-Ethische die Rücksicht auf den andern Menschen (und die ganze Natur) schon in sich trägt und daher dazu nicht durch Gesundheits-Vorschriften gezwungen zu werden braucht. – Gesundheitszwang (und -egoismus) aber ist Vernichtung der Entwicklungsmöglichkeit der ethischen Freiheitskräfte und damit der Würde des Menschen.
1 Nicht übersehen werden soll das dritte, wirtschaftliche Glied, die Einflussnahme potenter Geldgeber (Gates-Stiftung usw.) auf die ggf. ‘gesteuerten’ wissenschaftlichen ‘Ergebnisse’ und politischen Machtträger.
2 https://kernpunkte.com/2022/08/02/kernpunkte-no-7-2022/ ; https://kern- punkte.com/2021/06/30/kernpunkte-no-8-2021/
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